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für Gründerinnen

Von Ricarda Kiel

Was alle immer wissen wollen!

Andauernd tappst du in diese Falle. Kurz ein Twitter-Profil angelegt: schwups, schon will man eine kleine Beschreibung von dir und deiner Arbeit. Kaum zehn Minuten bei dem Netzwerktreffen, und schon will jemand wissen, „was du so machst“. Eine neue Website erstellt — und jetzt muss auch noch diese Über-Mich-Seite gefüllt werden.

Egal ob auf Xing, Pinterest, Twitter, Facebook, neuen Netzwerke wie Somewhere oder Meetups, bei sogenannten Netzwerkveranstaltungen oder auf deiner eigenen Website: Immer wieder musst du dich und deine Arbeit beschreiben.

Aber ich weiß doch selber kaum, wer ich bin!

Wie soll das gehen — knapp, verständlich und authentisch über sich selber schreiben? Ohne zu verwirren, ohne anzugeben, ohne dich kleiner zu machen, als du bist? Ohne in endlose Gedankengrübelagen über Sinn und Unsinn deiner Arbeit zu verfallen, und ob deine Mutter nicht doch recht hatte mit dem Job bei der Bank und du dich eigentlich grad total übernimmst und wer soll dann mal das Haus abbezahlen …

Stopp! Aus diesen Gedankenspiralen heraus kannst du nicht inspirierend und überzeugend über dich und deine Arbeit schreiben. Dafür brauchst du eine andere Verfassung, denn das geht so viel besser von einem geerdeten, ruhigen Punkt aus.

Ich mache das viel mit Kunden: sie erden, damit sie besser und ruhiger über sich schreiben zu können. Denn bei beinahe jeder Website, deren Entstehung ich begleite, kommt der Prozess genau dann ins Stocken, wenn es an die Über-Mich-Seite geht.

Das rate ich meinen Kunden:

Viel üben

Wie bei so vielen schwierigen Dingen im Leben ist der beste Rat meist: Üben! Wenn du dir regelmäßig Zeit für das Schreiben über dich nimmst, hast du das irgendwann verinnerlicht und kannst es in beliebigen Längen abrufen.

Und wie bei allem, was geübt werden will, solltest du nicht erwarten, dass es sofort und reibungslos geht. Hier geht es um dich und was du willst, und das darf Zeit brauchen.

Du bist nicht verwirrt.

Gleichzeitig gilt: Mach es dir nicht so kompliziert.

Geh von den Punkten aus, denen du dir sicher bist. Und wenn es ganz wenige und klitzekleine Dinge sind, nimm die her und stütze dich darauf —, selbst wenn du nur sicher spürst, dass du mit deiner Kunst / deinem Blickwinkel / deiner Liebe / deinem Wissen Geld verdienen möchtest.

Stütze dich auf das, was du glaubst und wovon du weißt, dass es wahr ist, atme tief durch und sage laut: „Ich bin nicht verwirrt“.

Strategisch denken.

Es gibt drei klärende Fragen, die du dir vor dem Schreiben deiner Kurzbiografie (und vor jedem anderen Text) stellen kannst:

  1. Was soll der Text tun, bzw. Was soll der Leser dieses Textes nach dem Lesen tun? Danach muss sich der gesamte Inhalt & Tonfall des Textes ausrichten.
  2. Wie soll sich dein Leser fühlen, wenn er / sie deinen Text liest? Das bestimmt den Tonfall deines Textes.
  3. Was muss er von dir und über dich wissen, damit er das tut, was du möchtest, dass er es tut? Im Prinzip muss deine Kurzbiografie nur aussagen: Das bin ich. Das tue ich. Deshalb ist das wichtig. Machst du mit?

Mach es anderen so einfach wie möglich zu verstehen, was dich begeistert. Halte dich nicht an starren Formen fest — deine Arbeitsbeschreibung darf genau so aussehen, klingen und sich anfühlen, wie du das willst. Und deine Leser es brauchen.

Eine Vorlage zum Ausfüllen für schnelle, gute, professionelle Kurzbiografien

Eine wirkungsvolle Übung ist es, Kurzbiografien von anderen zu lesen und zu analysieren — im Sinne von: für sich selber umschreiben. So kannst du dir immer wieder neue Vorlagen zum selber Ausfüllen erstellen, damit du auf jeden Fall heute noch loslegst mit dem Schreiben, und nicht vor Schreck stundenlang auf einen blinkenden Cursor schaust.

Probier’s einfach mal für dich aus: Suche dir eine Kurzbiografie oder eine Über-Mich-Seite, die dich anspricht. Und dann schreibe sie komplett für dich und deine Situation um. Dabei erkennst du schnell, was der Autor / die Autorin des Textes handwerklich gemacht hat, und du wirst Elemente darin finden, die du für deine eigenen Texte übernehmen kannst. Abschließend kannst du deinen fertigen Entwurf dann einer Rechtschreibprüfung unterziehen, um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen.

Die dicke! große! schwindelerregende! Über-Mich-Seite!

Wenn du noch tiefer gehen willst und richtig Material sammeln möchtest: Hier findest du einen Ausschnitt aus meinem Website-Kurs, der erklärt, wie man Unmengen von Material für seine Über-Mich-Seite sammelt. (Und wie man das dann auch noch sinnvoll auf die eigene Website packt.)

ZUR ÜBER-MICH ANLEITUNG

Acht starke Tipps für eine gute Kurzbiografie

Zum Schluss noch eine Reihe von Tipps, um deine Kurzbiografie zu stärken:

  1. Vergiss deinen Namen nicht! Klingt banal, kommt aber vor. Dein Name ist wichtig, und nicht jeder wird ihn an dieser Stelle präsent haben.
  2. Erkläre, warum du gut bist, in dem, was du tust: Nicht nur Ausbildungen und Lebensläufisches, sondern auch deine Lebenserfahrung — wie du aufgewachsen bist und was dich geprägt hat.
  3. Nimm Zahlen + Referenzen mit auf, alles was du sichtbar gemacht hast bisher. Also, falls vorhanden: Presse-Artikel über dich oder deine Arbeit, Auszeichnungen, die du gewonnen oder Bücher und Artikel, die du veröffentlicht hast, wichtige Menschen, mit denen du gearbeitet hast, lobende Kundenstimmen. Versuche nicht unbedingt alles reinzupacken, sondern die Dinge auszuwählen, die für deine Leser wichtig sind.
  4. Persönlichkeit! Persönlichkeit! Persönlichkeit! Du bist ein Mensch, und aller Voraussicht nach wird ein Mensch deine Kurzbiografie lesen. Das ist toll, denn: Menschen kann man mit Worten berühren. Du kannst ihnen zeigen, wer du bist, dass sie dir wichtig sind und wie es sich anfühlen könnte, mit dir zu arbeiten. Bonus: persönliche und eventuell witzige Details sind gutes Gesprächsstartmaterial.
  5. Vergiss deine Handlungsaufforderung + Kontaktmöglichkeiten nicht.
  6. Experimentiere mit unterschiedlichen Blickwinkeln: Schreibe deinen Text einmal in Ich-Form und einmal so, als würde eine andere Person über dich schreiben. Das eine ist nicht besser als das andere, wichtig ist, welche Variante besser zu dir, deinem Publikum und dem Einsatzzweck deines Textes passt.
  7. Schreibe deinen Text in verschiedenen Längen, jeweils ohne die Kernaussage (siehe drei Fragen oben) zu verlieren: einmal in 100 Wörtern, einmal in 300 Wörtern, einmal in 1000 Wörtern.
  8. Überarbeite das Ganze öfter — einmal monatlich könnte Sinn machen, je nachdem, wie stark du herausgehst und wie schnell du wächst.

Noch Fragen?

Dann gerne her damit! Stelle sie hier in den Kommentaren oder schicke sie mir per Mail an

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